AMD stellt auf der CES neue Grafikkarten vor: Die in 7nm gefertigten Vega II hören auf den Namen Radeon VII und mit Nvidias Oberklasse konkurrieren.
In der Grafik-Oberklasse ist AMD aktuell kaum vertreten, RX580 und RX590 gehören zur Mittelklasse und konkurrieren nur mit Nvidias GTX 1060. Vega-Karten sind noch immer eher exotisch, eine Vega 64 konkurriert allerdings bestenfalls mit Nvidias GTX 1080 beziehungsweise RTX 2070.
Tech-Details: Radeon VII in 7nm und mit 16 GByte HBM2
Als erster GPU-Hersteller wechselt AMD bei Vega II nun zu einer Fertigung in 7nm, was ihnen mehr Möglichkeiten bei der Transistormenge, dem Takt und der Energieaufnahme gibt. Im Gegensatz zur RX590 schlachtet AMD auch die Polaris-Architektur nicht weiter aus sondern setzt auf einen überarbeiteten und geschrumpften Vega-Kern mit HBM2-Speicher. Diesen gibt AMD mit „Terabyte-Speed“ an, zudem sind 16 Gigabyte davon verbaut während die Speichermengen bei Nvidia sogar sinken.
AMDs CEO Lisa Su hält im Rahmen der Pressekonferenz ein Referenzmodell mit frappierend an Nvidias RTX erinnerndem Kühlerdesign in die Kameras. Neben 16 GByte HBM2-Speicher (der sich durch eine große Speicherbandbreite auszeichnet) soll Radeon VII über 60 Compute-Units verfügen. Wenn sich an der grundlegenden Vega-Architektur in diesem Punkt nichts ändert wären das 3.840 Shadereinheiten (Vega 64: 64 Compute Units mit insgesamt 4096 Shadereinheiten). Der Takt soll bei bis zu 1,8 GHz liegen (Vega 64: Boosttakt 1.536 MHz).
AMD loves Gaming – sagt Lisa
Noch gibt es natürlich keine unabhängigen Benchmarks, AMD spricht allerdings bei Battlefield V von 25% mehr Leistung in Ultra-Details und 4K-Auflösung gegenüber Vega 64, bei gleicher Energieaufnahme. In weiteren Benchmarks vergleicht AMD die Radeon VII selbst mit Nvidias RTX 2080, was auch angesichts der Battlefield-Performancezuwächse realistisch klingt.
Damit wäre AMD weiterhin abgeschlagen hinter Nvidias Topmodell, der noch einmal 25-30% schnelleren RTX 2080 Ti, könnte aber eine interessante Alternative zur RTX 2080 darstellen – zumindest für alle, die keinen Wert auf Raytracing legen. Vor allem die großzügige Speicherbestückung könnte einige Nutzer stärker interessieren als Raytracing und KI-Kantenglättung. AMD hat sich offenbar bewusst entschieden, die Vorteile der 7nm-Fertigung (vorerst?) in eher weniger Leistungsgewinn, dafür aber in mehr Energieersparnis zu investieren. Es ist anzunehmen, dass die heute vorgestellte GPU abgespeckt wurde, so dass noch ein später erscheinendes Topmodell auf uns wartet – mit 64 CUs und eventuell noch höherem Takt. Die RTX 2080 Ti zu schlagen dürfte aber auch einer solchen Karte sehr schwer fallen.
Wenig Infos für VR-Gamer
Für VR-Gamer gibt es weitere Fragezeichen – Vega performt in VR Berichten von PCGH zufolge eher schlecht, kaum schneller als Polaris in Form einer RX580. Wie es sich mit Vega II in Virtual Reality verhalten wird wissen wir nicht – aber wir sind gewillt es zu testen, sollte uns eine Radeon VII in die Hände geraten.
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