Pimax arbeitet weiterhin an neuer Hardware: Eigene Trackingstationen erscheinen sehr bald, außerdem gibt es robustere VR-Hardware gegen Aufpreis und Brainwarp 1.0.
Die meisten Backer der Pimax 5K+ und 8K sollten ihre Hardware mittlerweile erhalten haben, so dass Pimax sich um weitere Geschäftsbereiche kümmern kann: In einem Stream von MRTV (englischer Kanal) kündigte Kevin Henderson von Pimax USA eine neue Variante der Pimax-HDMs primär für Business-Kunden an. Ruggedized, also widerstandsfähigere, Versionen der Pimax 5K+, Pimax 8K und Pimax OLED. Diese RE genannten Modelle nutzen unter anderem stabilere Gehäuse und sind zudem vor Feuchtigkeit geschützt (Schweiß und ähnliches, geht nicht damit tauchen!).
Diese RE-Versionen sollen bereits in den kommenden Wochen angeboten werden. Und zwar nicht nur für Business-Kunden sondern auch für alle anderen, die bereit sind, den Aufpreis zu zahlen. Gut 500 US-Dollar zusätzlich soll die größere Widerstandsfähigkeit kosten – dafür versprach Henderson im Video auch, dass die Geräte durchaus auch einen Sturz überleben können. Etwas, was sich von den regulären Pimax-HMDs (aber auch der HTC Vive, wir haben es für euch getestet) nicht sagen lässt.
Lighthouse-Stationen von Pimax
Bereits mit dem Kickstarter-Projekt kündigte Pimax auch eigene Lighthouse-Trackingstationen für die eigenen HMDs an. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten für wichtige Bauteile konnte bis jetzt aber nicht mit der Produktion der mit den Lighthouses von HTC konkurrierenden Geräte begonnen werden. Nun scheint die Bauteil-Knappheit besiegt worden zu sein: Laut Henderson hat die Produktion bereits begonnen, so dass in wenigen Wochen die ersten Lieferungen an Backer herausgehen können. Es handelt sich um 100% zu Lighthouse 2.0 kompatible Stationen, was allerdings auch eine Einschränkung mit sich bringt: Sie sind nicht zu den Vive Wands der ersten Generation kompatibel.
HTC selbst bietet die Vive Pro daher im Set mit Lighthouse 2.0 und zu 2.0 kompatiblen Wands an. Die Controller von Pimax befinden sich allerdings noch nicht in Produktion, ihre Fertigstellung soll noch mindestens einen weiteren Monat dauern. Pimax fragt nun daher die Community, ob sie mit der Auslieferung der Lighthouse-Stationen sofort beginnen sollen oder damit warten, bis ein Bundle mit Controllern möglich ist – schließlich dürften nur sehr wenige Nutzer etwas mit den Stationen ohne passenden Controller anfangen können.
Brainwarp 1.0 startet
Mit Brainwarp entwickelt Pimax eine eigene Technologie um die Systemanforderungen mittels Zwischenbildberechnung (vergleichbar mit ASW bei Oculus und Motion Smoothing bei Valve/SteamVR) stark zu senken – bei kaum einer VR-Brille ist das so nötig wie bei den Hardwarefressern von Pimax. Brainwarp tritt nun in dieser Woche aus der Beta heraus.
Pimax gibt an, Brainwarp in enger Zusammenarbeit mit Nvidia und deren VRWorks SDK entwickelt zu haben. Die Funktion des fixed foveated Rendering ist zudem exklusiv auf Nvidias RTX-Grafikkarten nutzbar. Wir haben bei Pimax nachgefragt, ob auch die ebenfalls auf der Turing-Architektur basierenden Karten GTX 1660 und 1660TI bezieht – zumindest letztere dürfte mit Brainwarp tatsächlich schnell genug sein für die Pimax 5K+. Pimax selbst nennt eine GTX 1070 oder RTX 2060 als Mindestanforderung mit Brainwarp, wobei es um die Verfügbarkeit der 1070 nicht mehr sehr gut bestellt ist.
Brainwarp reduziert die nötigen FPS von 90 (81 bei Pimax 8K) auf 45 (40 bei 8K), was eine deutliche Erleichterung für die GPU bedeutet. Auch Nutzer von flotten und teuren Karten wie der RTX 2080 Ti profitieren, schließlich sind auch mit dieser Karte nicht immer 90 FPS möglich.
Fixed Foveated Rendering soll zudem weitere 10-30% an Performance sparen indem die Außenbereiche des Bildes in geringerer Qualität gerendert werden. Das dürfte gerade bei den in den Außenbereichen eh etwa verzerrten Pimax-Brillen keine optischen Einbußen bringen.
Wer weiter an Performance sparen will oder muss, kann dank Refresh Rate Switching auch die Wiederholrate in drei Schritten einstellen und so auf bis zu 64 Hz heruntergehen. Wir haben die Brainwarp-Funktionen bereits früher ausführlicher beschrieben:
Wie gut Brainwarp mit GPUs von AMD funktioniert wissen wir leider noch nicht – aber das kann sich ändern. Wir bereiten aktuell einen Test aktueller Grafikkarten in Verbindung mit zahlreichen VR-HMDs vor und werden uns auch AMDs Vega im Vergleich zu Nvidias RTX und GTX anschauen.
US-Servicecenter eröffnet, Developer-Programm
Ein Problem waren bislang aber nicht nur die hohen Anforderungen an die Hardware, auch die Reaktionszeiten bei Problemen oder gar Reklamationen sorgten in der Vergangenheit für Unmut unter Pimax-Käufern. Das soll sich nun bessern: Die US-Außenstellen von Pimax sind nun eröffnet, Serviceanfragen aus westlichen Ländern sollten nun direkt dort landen und nicht erst in China bearbeitet werden. Bei Problemen wie auszutauschenden Kabeln stehen Ersatzteile nun auch direkt in den USA zur Verfügung.
Ein in dieser Woche startendes Developer-Programm soll hingegen für weniger Frickelarbeit bei der Konfiguration von PiTool, Spielen und SteamVR helfen. Bislang müssen viele Einstellungen manuell im PiTool vorgenommen werden, begleitet von einem SteamVR-Neustart. Mit dem Developer-Programm will Pimax nun mehr Entwickler dazu ermutigen, die für ihr Spiel nötigen Einstellungen direkt ins Spiel zu integrieren. Im Idealfall bedeutet das: VR-Brille aufsetzen, das Spiel erkennt die Pimax-Hardware und richtet alles automatisch ein.
Aktuell gibt es bereits eine Zusammenarbeit mit etwa einem Dutzend Entwicklern, Pimax hofft aber auf eine weitere Verbreitung – wir hoffen mit, da Software-Frickeleien definitiv nicht angenehm sind.
Im unten angehängten (englischsprachigen) Video stellt Kevin Henderson von Pimax die Neuigkeiten selbst vor:
Hier gibt es noch einmal die Zusammenfassung von MRTV auf Deutsch:
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