Die Evolution eines VR-Spieles – So entstand Rainbow Reactor

Die Evolution von Rainbow Reactor

Die Macher von Rainbow Reactor haben in einem Video die Entwicklungsstufen ihres Spieles vorgestellt – wir haben noch mehr Infos in Textform direkt von den Devs.

Update: 

Die Evolution geht weiter und sie nimmt die Community mit: Seit kurzem könnt ihr im Spiel eine neue Stimme für den Roboterhelfer einstellen. Und wer gelegentlich VR-Youtubevideos schaut oder unserem Podcast „Alternative Realitäten“ lauscht, dürfte die Stimme erkennen. Es handelt sich um GamingLadyNici – hört doch einmal rein:

 

Ursprünglicher Artikel:

Dass in VR auch bereits bekannte Spielprinzipe ganz anders und mitunter besser funktionieren als flat auf dem Monitor oder Smartphone, ist uns schon mehrfach aufgefallen. Unter anderem bei Rainbow Reactor, das das Prinzip von Puzzle Bobble in die virtuelle Realität trägt. Wie in Flat gilt es, farbige Kugeln so in das Spielfeld zu befördern, dass farbige Reihen entstehen und so verschwinden. Bei Rainbow Reactor müsst ihr allerdings die Kugeln selbst an ihre Bestimmungsort werfen, was dem Spiel eine zusätzliche Komponente verleiht.

Allerdings ist die Entwicklung von Games (und natürlich besonders auch von VR-Games) nicht immer ein bequemer Spaziergang, üblicherweise passieren vor dem Release noch ein paar Katastrophen und durchwachte Nächte. In einem Video haben die Macher von Rainbow Reactor die verschiedenen Entwicklungsstufen ihres Spieles gezeigt – von recht rohen Konzeptversuchen bis zum fertigen Spiel, das demnächst auch aus dem Early Access tritt.

Uns allerdings kamen beim Schauen des Videos ein paar Fragen – wie kam es zur Entwicklung, wie entstanden die unterschiedlichen Revisionen, die im Video zu sehen sind. Kurz: Gibt es da noch eine nette Geschichte zum Video? Da fragt man natürlich am besten jemanden, der sich auskennt, in diesem Falle unser Communitymitglied kallemax, der einer der Entwickler des Spieles ist. Und da die deutschsprachige VR-Szene wohl der sympathischste Haufen Techniknerds überhaupt ist, hat er mit einem langen Text geantwortet (am besten lest ihr ihn Absatz für Absatz während das Video läuft):

Die Entwicklung von Rainbow Reactor im Schnelldurchlauf

Die Entwicklung von Rainbow Reactor war eine spannende Reise. Anfang 2017 habe ich mir den Namen und das Spielprinzip „ausgedacht“, oder besser gesagt, eine möglichst spannende Umsetzung des altbekannten „Match-3“-Prinzips für die virtuelle Ralität ausgetüftelt. Bis März 2017 hatte ich dann erste Artworks und Beschreibungen erstellt, mit denen ich bei meinen Kollegen aus der Filmbranche um Unterstützung gebeten habe. Als erstes ist Thomas Hiebler als Art Director mit eingestiegen und hat erste, ziemlich beeindruckende Konzept-Bilder erstellt, die heute beinahe 1:1 in VR umgesetzt sind. Nachdem wir den finnischen Entwickler Hannu Hoffrén für das Projekt gewinnen konnten, sahen die ersten Gehversuche des Spiels allerdings äußerst krude aus.

In der ersten Testversion fielen farbige Bälle aus einer Röhre, die dann in einem Trichter landeten und auf das Hex-Feld geworfen werden konnten, das immerhin schon aus Thomas‘ Feder stammte – jedoch ohne Texturen oder ähnlichen Schmuck. Das Mischen und Auflösen der Farben funktionierte schon bald. Für das Werfen nutzten wir zunächst die in Unity eingebaute Physik-Engine, die allerdings in den folgenden Monaten immer weiter getunt wurde – bis zum Early Access-Release des Spiels schraubten wir, um das für uns optimale „Wurfgefühl“ zu erreichen.

Bald darauf kamen erste bauliche Strukturen hinzu, die jedoch immer noch graue Modelle waren. Doch dann stieg CG-Experte Henrik Zähringer mit ein und begann, alles genau auszumodellieren und zu texturieren. Das war jedoch eine Mammutaufgabe mit vielen Iterationen – in kleinen Schritten tasteten wir uns voran und bauten immer mehr Details ein. Tom kreierte dann das Modell des fliegenden Roboters und später die Roboter-Hände für die Spieler. Hannu und ich bauten immer neue Feinheiten ins Gameplay ein, modifizierten die Level-Parameter und ich schrieb die Dialogzeilen für den Roboter, die wir zunächst mit handelsüblicher Sprachsynthese zum Leben erweckten.

Concept-Art von Rainbow Reactor
Concept-Art von Rainbow Reactor

Dann machte sich Tom daran, das aufwändige „Matte Painting“ für die Stadt im Hintergrund zu erstellen. Dies ist auch im täglichen Arbeitsleben sein Job, wenn er solche digitalen Hintergrund-Gemälde für Projekte wie Game of Thrones, Terminator Genysis oder Guardians of he Galaxy erstellt. So wuchs auch diese Stadt mehr oder weniger Gebäude für Gebäude, wobei eine Mischung aus 3D-Modellen, Foto-Texturen und Maltechniken zum Einsatz kam. Auch die „Chroma-Bälle“ selbst durchlebten viele Iterationen. Der Look fühlte sich einfach nie richtig an, bis Tom wiederum einmal sein geschmackliches Gespür bewies und die wirklich lecker aussehende „Ultimate Form“ der Kugeln erschuf.

Anfang 2019 war es dann endlich so weit – Am 15. Januar ging Rainbow Reactor in den Early Access. Nach vielen weiteren Ergänzungen und Detailverbesserungen ist es nun seit dem 16. Mai als Vollversion erhältlich. Wir haben bis zu diesem Datum alle Features eingebaut, die wir ursprünglich für das Spiel erdacht hatten – doch natürlich kommen uns immer neue Ideen. Und deswegen ist die Entwicklung von Rainbow Reactor noch lange nicht abgeschlossen!

Rainbow Reactor
Rainbow Reactor
Entwickler: Tunermaxx Media GmbH, Muikkumedia Oy
Preis: 14,99 €
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1 Kommentar

  1. @vr-legion: Toller Beitrag! Danke für die Einblicke.

    @rr-devs: Das Spiel macht einfach Laune und wirkt schon seit Monaten super ausgereift! Danke dafür 🙂

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