CES: HTC stellt Vive Pro Eye und Vive Cosmos für PC und Smartphone vor

Auch HTC ist nicht untätig geblieben – auf der CES präsentiert das Unternehmen die Vive Pro Eye mit Eye-Tracking sowie Vive Cosmos mit RGB-Display.

Schon im Vorfeld der CES sorgte HTC mit einem verpixelten Foto für Spekulationen: Was hat das Unternehmen da für einen Schriftzug unter dem Vive-Logo verpixelt? Nun wissen wir: Die Vive Pro kommt mit Eye-Tracking aber ohne sonstige Verbesserungen, neu im Sortiment ist mit Vive Cosmos aber ein recht geheimnisvolles Headset.

Bei der Vive Pro Eye Dabei handelt es sich um die um Eye-Tracking erweiterte HTC Vive Pro. Kameras im Inneren der VR-Brille verfolgen also die Augenbewegungen, was einerseits starke Performance-Einsparungen ermöglichen kann (da zusammen mit Foveated Rendering nur der jeweils fokussierte Bildbereich in hoher Auflösung gerendert werden muss) und dem Unternehmen andererseits Unmengen an interessanten Nutzungsdaten übermittelt – VR-Anwendungen die eure Augen verfolgen, wissen halt auch, wo ihr am längsten hingeschaut habt. Also Vorsicht bei Schmuddel-Apps..

Interessanterweise stellt HTC vor allem das Verfolgen der Augenbewegungen in den Vordergrund: Kein Wunder, wird die Vive Pro Eye doch nur die bekannten OLED-Displays der Vive Pro nutzen – die fokussierten Teile des Bildes werden also nicht schärfer als wir es gewohnt sind, der Rest allerdings könnte weniger scharf dargestellt werden um Leistung zu sparen. Wohl gemerkt, nur wenn die Software Foveated Rendering überhaupt unterstützt.

Vive Pro Eye: Besonders flott mit Nvidia Turing

Um Eye-Tracking und Foveated Rendering noch effizienter zu machen, nutzt HTC Funktionen von Nvidias neuen RTX-Grafikkarten. Genannt wurde auf der Pressekonferenz beispielsweise Variable Rate Shading. Allerdings werden VR-Anwendungen Foveated Rendering explizit unterstützen müssen. Die Zusammenarbeit von Nvidia und HTC könnte sich aber positiv auf VR-Features im Nvidia-Treiber zumindest für RTX-Besitzer auswirken.

Vive Pro Eye richtet sich (wie auch die Vive Pro) primär an professionelle Nutzer wie Unternehmen und VR-Arcades. Zwar ist noch kein Preis bekannt gegeben worden, wir erwarten aber einen Preis deutlich über dem der Vive Pro. Für das Eye-Tracking kommt die bereits bekannte Technologie von Tobii zum Einsatz.

Vive Cosmos: Offenbar autark (mit extra-Smartphone) oder PC-gebunden nutzbar

HTC Vive Cosmos – flexible autarke VR-Brille mit PC-Anbindung

Eine Hardware mit vielen Fragezeichen – das ist Vive Cosmos zum aktuellen Zeitpunkt. Auf der CES präsentierte HTC eine offenkundig autarke VR-Brille, die zwar etwas eleganter als die skurrile Vive Focus wirkt, allerdings auch keinen sonderlich professionellen Eindruck vermittelt. Vive Cosmos nutzt Inside-Out-Tracking, insgesamt kommen vier Kameras zum Einsatz. Die beiden Frontkameras sitzen recht eng beieinander, für die Übersicht sind zwei an der Seite angebrachte Kameras verantwortlich. Nach hinten kann die Vive Cosmos also auch nicht schauen.

Das Design erinnert grob an Oculus Quest, auch der Einsatzbereich könnte ähnlich sein. Allerdings mit einem Clou: Die Cosmos soll sich mit Inhalten vom Smartphone und vom PC füttern lassen! Es wirkt, als ließe HTC tatsächlich die Smartphone-Hardware weg, was Geld und Gewicht sparen dürfte. Allerdings würde das bedeuten, dass ihr im Gegensatz zur Oculus Go oder Quest auch immer ein ausreichend leistungsfähiges Handy dabei haben müsstet. Im Gegensatz zu Cardboard und ähnlichen Handy-Brillen wird Cosmos aber eigene Displays und hoffentlich hochwertige Linsen mitbringen.

Die inzwischen Online gegangene Cosmos-Produktseite spricht zudem von RGB-Displays, verrät ansonsten aber auch keine interessanten weiteren Informationen.

Development Kits sollen in diesem Jahr verschickt werden, einen Preis oder Releasetermin für Vive Cosmos nannte HTC jedoch nicht.

Übrigens: Es gab bereits zur Oculus Quest das Gerücht, die Brille könnte sowohl autark als auch PC-gebunden arbeiten. Nun könnte HTC diesen oft gehörten Wunsch erfüllen. Wir hoffen, dass die Hardware nicht wieder so teuer wird wie die Vive Pro..

Was HTC nicht zeigt: Mehr FoV, wirklich neue Hardware

Die Pressekonferenz konzentrierte sich nach einem kurzen Start mit der Vive Pro Eye und einem eher knappen Ende mit Vive Cosmos stark auf Software und Viveport. Damit ist aber auch klar: HTC bestreitet die nächste Zeit nur mit diesen zwei neu angekündigten Hardwareprodukten. Es gibt kein PC-HMD mit größerem FoV, keine eigenen neuen Controllertechnologien für die Vive oder gar eine richtig neue PC-VR-Brille. Entsprechend auch: Wohl keine Preissenkungen bei bestehenden Produkten. Mit Cosmos konzentriert sich HTC weiter auf den vermutlich lukrativeren Mobilmarkt, auch wenn die Brille ja offenbar sogar an einen PC angeschlossen werden kann. Cosmos bietet allerdings noch mehr Verwirrungen als bekannte Informationen – auch die Presseerklärung von HTC zur Vive Cosmos ist extrem nichtssagend und könnte für so ziemlich jedes Produkt genutzt werden. Technische Daten? Fehlanzeige.

Entsprechend hat zumindest uns die Pressekonferenz im Vorfeld der CES etwas enttäuscht zurückgelassen – immerhin ist mit serienmäßigem Eye-Tracking zumindest die Vive Pro auf dem Weg in die Zukunft. Auch wenn HTC leider vergessen hat das Field of View zu vergrößern. Immerhin zeigt das Unternehmen für Vive Cosmos Controller, die an die Touch-Controller von Oculus erinnern und endlich einen Joystick enthalten.

[amazon_link asins=’B01N0GIOQA,B01N43KXB2,B072586SVF,B07GP226FP‘ template=’ProductCarousel‘ store=’vr-legion-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’27e71c38-12c7-11e9-980e-5d3e70aceb53′]
Teile diesen Beitrag

Einige der Links in diesem Artikel sind (unter Umständen) sogenannte Affiliate-Links. Mit einem Kauf über einen dieser Links bekommen wir eine kleine Provision, für euch ändert sich nichts.

2 Kommentare

  1. Dod, hier ist eine Info, die dich freuen wird: auf der Productpage gibt es folgendes Detail im Kleingedruckten zur Cosmos: *Earphones sold separately. Hrhrhr, „modularer Aufbau! Noch mehr Hardwareverkäufe zu überhöhten Preisen!“

    • *Earphones sold separately…

      Echt?
      Wahrscheinlich für 180$…dass denen das nicht peinlich ist so etwas rudimentäres nicht dabei zu legen und extra zu verkaufen…

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.