HP Reverb konnte bei RoadToVR nicht überzeugen, MRTV hingegen zeigt sich begeistert von der Bildschärfe der 2Kx2K VR.
Update:
MRTV ist an eine HP Reverb gekommen und Sebastian testet sie bereits ausführlich. Nach den ersten zwei Tagen Test konnte er uns allerdings versichern, dass er die Einschätzung von RoadToVR nicht teilt. Das bemängelte Mura ist zwar erkennbar, stört aber laut MRTV nur bei großflächig hellen Bildinhalten. Die Schwarzwerte hingegen seien für ein LCD erstaunlich gut und der Bildeindruck durch die hohe Auflösung soll beeindrucken.
Vor allem Simulationsfans dürften, so bereits unsere frühere Einschätzung, mit der HP Reverb (oder auch mit der später im Jahr erscheinenden Acer ConceptD OJO, die auf die gleichen Displays setzt aber IPD-Einstellungen bietet) vor allem Simulationsfans glücklich werden. Wer sich nicht am teilweise etwas gewöhnungsbedürftigen WMR-Tracking mit nur zwei Kameras stört, kann aber wohl ebenfalls zuschlagen.
Vor allem das offenbar so gut wie komplett SDE-freie Bild und die enorme Bildschärfe sind interessant, laut Sebastian fallen dabei aber auch die Systemanforderungen nicht unmachbar hoch aus. Er spielt mit einer GTX 1080 Ti und zeigt sich zufrieden.
Alle Informationen im Detail gibt es bei MRTV aber wohl erst frühestens an diesem Wochenende, eventuell etwas später – wir sind gespannt und werden natürlich im Rahmen unserer Videonews darauf hinweisen und das Video dann auch in diesem Artikel verlinken.
Wie die sehr negative Meinung von Ben Lang mit der sehr positiven Ersteinschätzung von Sebastian Ang zusammenpasst – wir wissen es nicht und lassen uns selbst von den Ausführungen im Video überraschen.
Noch ein Update:
Jetzt ist auch die MRTV-Review in Videoform und auf deutsch verfügbar – Sebastian spricht Probleme wie Mura und weiteres an, lobt aber auch die beeindruckende Bildschärfe.
Ursprüngliche News:
Mit Windows Mixed Reality kennt HP sich aus: Der Hersteller war schon bei der ersten WMR-Welle mit einem eigenen Headset mit dabei. Die technischen Daten des Erstlings unterscheiden sich aber nicht von anderen WMR-Headsets wie sie Acer, Dell oder Lenovo ebenfalls anbieten. Mit der HP Reverb soll nun primär die Bildqualität verbessert werden. Gamer sind dabei nicht mehr unbedingt die Zielgruppe von HP, bedient werden sie aber trotzdem.
Hochauflösender Traum für Simulationsfans?
HP Reverb setzt auf Displays mit durchaus beachtlichen 2.160×2.160 Bildpunkten – pro Auge. Die Acer ConceptD OJO soll hier gleichziehen, wird aber erst später im Jahr erscheinen. Zum Vergleich: Bislang setzte WMR auf 1.440×1.440, Samsung einmal außen vor gelassen. Bei den Displays handelt es sich um LCD, nicht um OLED, die Wiederholrate liegt bei 90 Hz.
Weitere Neuerungen sind der überarbeitete Headstrap mit integrierten Kopfhörern. Nicht überarbeitet wurde allerdings das Trackingsystem mit zwei Inside-Out-Kameras und den bekannten WMR-Controllern. Hier liegt prinzipbedingt bereits eine Schwachstelle des Headsets, das Inside-Out-Tracking von Windows Mixed Reality funktioniert zwar, ist aber das qualitativ schwächste von den großen 6DOF-Plattformen. Es dürfte einen Grund haben, weshalb sich vorrangig Simulationsfans auf die HP Reverb freuen: Wer eh mit einem HOTAS spielt interessiert sich nicht für schlecht getrackte Controller.
MRTV konnte bereits einen kurzen Blick auf die HP Reverb werfen
Nicht ganz ausgereift im Test
RoadToVR konnte die HP Reverb bereits testen und auch wenn die Review noch nicht vollständig ist, einen ersten Eindruck vermitteln die Kollegen bereits. Und wirklich erfreulich sind diese ersten Eindrücke nicht: Das Display soll noch mit einigen Problemen zu kämpfen haben.
So konnten die Redakteure ein deutliches Mura, eine ungleichmäßige Helligkeitsverteilung über die Bildfläche, feststellen. Beim Lesen von Text stört das nicht, bei Spielen kann es aber die Immersion brechen. Tatsächlich lobt RoadToVR die beeindruckende Bildschärfe, vor allem beim Lesen von Schalttafeln und Texten. Für den angestrebten Enterprise-Einsatz ist die HP Reverb aber wohl besser geeignet als fürs Gaming.
So stört offenbar auch ein Distortioneffekt beim Umherschauen mit dem Auge auf der Bildfläche. Und zu guter letzt stört RoadToVR sich an chromatischen Abberationen außerhalb des Sweetspots der Linsen. Ungewohnt ist hingegen das „red smear“ – „black smear“ ist ein unschöner Effekt, bei dem dunkle Farben in helle Bildbereiche bei Kopfbewegungen „einbluten“. Bei HP Reverb scheint dieser Effekt mit roten Farben bei dunklen Umgebungen aufzutreten.
Viele der negativen Effekte lassen sich laut RoadToVR mit Softwareupdates beheben. Daher sollten Reverb-Fans die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben – oder auf Acer mit der ConceptD OJO warten. Vielleicht bedeutet die Verzögerung bei Acer ja, dass deren Entwickler sich vor Release noch um eben solche Probleme kümmern. Wir hoffen es jedenfalls.
HP Reverb: Release heute – irgendwie nicht
Ursprünglich sollte HP Reverb bereits im April auf den deutschen Markt kommen. Dieser Termin wurde nicht gehalten, zuletzt wurde die VR-Brille für den 06. Mai angekündigt. Dieser ist beim Schreiben dieser News in einer Stunde vorbei, HP führt allerdings noch keine Reverb im hauseigenen Store. Auch Amazon und andere Hardwareversender haben die HP Reverb noch nicht gelistet. Wir sind gespannt. Der Preis soll jedenfalls bei 639 Euro liegen.
Update: Offenbar gibt es größere Qualitätsprobleme bei der Fertigung.
Ars Technica’s look at HP Reverb VR headset will come later this week. It’s been held up by confirming a very visible green tint and washed-out color balance. HP thought a new headset would fix, but we repro’ed this on two totally different PCs, two sets, two cords, every port.
— Sam Machkovech (@samred) May 6, 2019
Quelle: RoadToVR
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Ist das WMR Tracking insgesamt schlechter als das der PSVR? PSVR ist immerhin die größte Plattform oder wurde die außen vor gelassen ;)?
Zitat aus dem Text:
„das Inside-Out-Tracking von Windows Mixed Reality funktioniert zwar, ist aber das qualitativ schwächste von den großen 6DOF-Plattformen“
Gruß
Hmm.. Wenn ich PSVR mal dreist als 180-Grad-Erlebnis bezeichne funktioniert das Tracking für mich persönlich da sogar besser als bei WMR 😀 . Jedenfalls habe ich die PSVR noch nicht frustriert wieder verkauft, diverse WMR-HMDs sind inzwischen aber wieder retour gegangen..
Aber generell hast du Recht, ich hätte es auf den PC eingrenzen müssen.
Das Tracking der PSVR ist soviel deutlich schlechter als das der wmr-Brillen, daß diese Aussage an Unseriosität kaum zu überbieten ist. Sowohl was Ausfallsicherheit, Jitter, als auch Präzision angeht. Werden hier die Aussagen gewürfelt?