VoodooDE testet die Highend-VR StarVR mit Eye-Tracking und 210 Grad FOV

Die IFA verwandelt Berlin in ein Technik-Wunderland – und Acer ist mit der StarVR vor Ort. VoodooDE hatte einen Antest-Termin.

Während Pimax es mit der Pimax 8K offenbar recht gemütlich angehen lässt, drückt Acer aufs VR-Gas: Neben einer für professionelle Anwender überarbeiteten WMR-Brille ist das Unternehmen auch mit StarVR vor Ort.

StarVR fertigt schon seit Jahren VR-Brillen, allerdings aus dem Highend-Segment für VR-Arcades – IMAX war einer der Kunden der StarVR 5K. Nun hat das Unternehmen, eine Kooperation aus dem Softwarestudio Starbreeze (Payday 2) und Acer, eine weiterentwickelte Brille in Form der StarVR One angekündigt und in Berlin auch gleich ausgestellt.

VoodooDE konnte sich am Pressetag der IFA die StarVR One bereits genauer anschauen und auch mit den Pressesprechern vor Ort reden. In seinem Video seht ihr alles in voller Ausführlichkeit.

Beeindruckende technische Daten der StarVR One

Zusammengefasst ist VoodooDE positiv überrascht: Das niedrige Gewicht und das (fast?) komplett verschwundene Fliegengitter sind ein Grund, die extrem großen und offenbar sehr aufwändig angefertigten Linsen ein anderer. Keine Distortion trotz des großen FOV von beeindruckenden 210 Grad horizontal, als Tester der Pimax 8K M1 hat Voodoo da den direkten Vergleich zur voraussichtlich deutlich günstigeren Pimax-Konkurrenz, die wohl immer noch sehr unter Verzerrungen am Bildrand leidet.

 

Für das Tracking kommt je nach Modell entweder Lighthouse 2.0 (abwärtskompatibel zu 1.0-Hardware) oder ein optisches Marker-System zum Einsatz – die StarVR-Brille richtet sich allerdings primär an professionelle Nutzer wie VR-Arcades und Firmen. Das dürfte sich im Preis bemerkbar machen, den Acer und StarVR bislang allerdings nicht bekannt geben wollen. Auch nicht auf mehrfaches nachbohren durch Voodoo.. Mehrere tausend Euro dürften es angesichts der beeindruckenden Technik (und dem nicht minder beeindruckt wirkenden Voodoo) aber definitiv sein.

Im Gegensatz zur Pimax 8K setzt StarVR beispielsweise auf zwei RGB-OLEDs, was sich positiv auf den Schwarzwert auswirken dürfte. Displays mit RGB-Pixelmatrix kennen VR-Nutzer bereits von Playstation VR und Oculus Go, wobei nur Sony sich für OLED entschieden hat. Während bei den OLEDs von Rift und Vive nur zwei Subpixel pro Bildpunkt für Farbe sorgen, sind es bei RGB drei Subpixel. Mehr Subpixel wirken auf die Wahrnehmung eines Screendooreffekts wie eine höhere Auflösung, allerdings ohne dabei die Anforderungen an die Grafikkarte zu erhöhen. Acer gibt aus PR-Gründen statt der Auflösung die Menge der Subpixel, 16 Millionen, an. Keine schlechte Idee, reagieren viele Menschen doch besser auf hohe Zahlen in Datenblättern.

Zweimal USB-C mit Nvidia VR-SLI

Das scheint auch dringend nötig, denn die StarVR One nutzt gleich zwei USB-C-Verbindungen zum PC um die nötigen 90 FPS zu erreichen. Im Video erfahren wir, dass Acer auf Nvidias VR-SLI setzt um pro Auge eine Grafikkarte einsetzen zu können. Teuer aber effektiv.

Besonders stolz ist Acer aber darauf, als erster Hersteller foveated Rendering via Eye-Tracking in einem massenproduzierten VR-Headset zu nutzen. Und tatsächlich gilt Eye-Tracking in Verbindung mit foveated Rendering als eine der wichtigsten Technologien für eine zwei Generation VR-Brillen: Die VR-Brille muss nur noch einen vergleichsweise kleinen Bereich des Bildes in voller Bildqualität berechnen, nämlich den, auf den der Nutzer gerade schaut. Das sollte im Idealfall ohne spürbare Latenz passieren. Bei StarVR scheint es gut zu funktionieren, die Anwendungen müssen dafür aber explizit ausgelegt sein.

Alles in allem scheint mit VR-Brillen wie StarVR die nächste Generation VR mit hohen Sichtfeld (210 Grad horizontal), Eye-Tracking und (endlich) RGB-OLED anzubrechen. Leider wohl vorerst aber nur für gut betuchte Enthusiasten. Denn auch wenn Acer auf Nachfrage zwar keinen Preis nennen mag, der Handel mit der StarVR-Brille sei „nicht restricted“ – auch Privatkunden werden die Brille kaufen können wenn sie das nötige Kleingeld haben.

 

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2 Kommentare

  1. Wie waren die Verzerrungen der StarVR one OHNE aktives Eye-Tracking?
    Das wäre mal interessant. Denn dass es Verzerrungen gegeben haben soll, berichtete ja einer der Testenden, bevor sie es eingeschaltet hatten.
    Wenn die Verzerrungen vergleichbar wie die der Pimax „8K“ wären, könnte die „8K“ durch die Ausnutzung ihres Eye-Tracking-Modul (für alle Backer kostenlos) evtl. auch einmal ein vergleichbares Niveau wie die StarVR One erreichen.
    Wenn dann noch Softwareanpassungen den Spielern von Elite etc. ihr ausreichendes „Schwarz“ geben, perfekt.

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