Mit dem neusten Update von Virtual Desktop gibt es jetzt Phase Sync Support, was angeblich die Latenz noch verringern soll. Nun teste ich, ob es wirklich der Fall ist.
Virtual Destop ist schon eines der besten Lösungen, um mit der Quest 2 PC VR-Spiele kabellos genießen zu können. Doch hat das Programm leider auch noch ein paar Nachteile gegenüber kabelgebundenen Headsets, was Latenz und grafische Qualität angeht. Doch nun hat Virtual Desktop „Phase Sync Support“ erhalten, was laut dem Entwickler eine Verbesserung von Latenz und Streamingqualität bringen soll. Diese Phase Sync-Technologie wurde ursprünglich für das Oculus PC SDK eingeführt, ist aber nun auch für die mobilen VR-Geräte von Facebook verfügbar. Laut Facebook können viele Apps aufgrund der erhöhten GPU- und CPU-Rechenleistung in der Quest 2 „das Rendering ihrer Frames früher als geplant beenden“, was zu sogenannten „Early Frames“ führt. Diese führen dann dazu, dass das Spielgefühl flüssiger wird und sich die Latenz verringert. Ob sich Virtual Desktop mit dem Update nun als beste kabellose Lösung behaupten kann, sehen wir nun im Test. Ich habe fünf verschiedene Spiele ausgewählt, die ich ausreichend auf Latenz und Spielqualität überprüft habe. Darunter sind die Spiele Beat Saber, Half Life: Alyx, VR Skater und Population One.
Übersetzung der Update-Meldung: Versionshinweise – Version 1.20.7
Zum Streamen von PCVR-Spielen muss die Oculus Rift Software installiert sein.
– Neue Spielraumumgebung
– Unterstützung für Phasensynchronisation wurde hinzugefügt (reduziert die Latenz und entfernt die Notwendigkeit für eine zusätzliche Latenzoption)
– Berührungen der Daumenauflage werden nun korrekt gemeldet, wenn PCVR-Spiele auf Quest 2 gestreamt werden
– Die Warnung „Privates Netzwerk“ wird unter Windows nicht mehr angezeigt, wenn kein Netzwerk angeschlossen ist
– Mikrofon-Passthrough hebt die Stummschaltung des Mikrofons auf, wenn es von einer anderen App stummgeschaltet wurdeNicht alle Spiele werden funktionieren, bitte prüfen Sie die Kompatibilitätsliste.
Zusätzliche Hinweise
Sie können Spiele starten, die nicht Teil Ihrer Oculus- oder Steam-Bibliothek sind, indem Sie mit der rechten Maustaste auf das Streamer-Symbol klicken, „Spiel starten…“ auswählen und die ausführbare Datei suchen. Alternativ können Sie Spiele über eine Batch-Datei (.bat) starten, indem Sie: VirtualDesktop.Streamer.exe „[ExecutablePath]“ nutzen.
Spieleindrücke
Ich habe für euch Beat Saber, Half Life: Alyx, VR Skater und Population One mit der alten Version von Virtual Desktop und dem neuen Phase-Sync-Update getestet und die Werte verglichen. Ich hätte kaum gedacht, dass man die kabellose VR-Lösung der Quest 2 noch besser machen kann, aber ich war sehr überrascht. Seht selbst im weiteren Verlauf, was sich alles gebessert hat.
Beat Saber
Virtual Desktop (alter Patch): Hier und da immer mal wieder Aussetzer oder Verzögerungen. Expert+ nicht spielbar.
Virtual Desktop (Patch mit Phase Sync): Alles flüssig und selbst Expert+ war spielbar. Das grenzt schon fast an Magie.
Fazit: Durch das Update kann ich kaum noch einen Unterschied zu der nativen Quest Version oder kabelgebundenen Headsets feststellen. Es lief butterweich.
Half Life: Alxy
Virtual Desktop (alter Patch): Hier und da leichte Ruckler, aber es war spielbar.
Virtual Desktop (Patch mit Phase Sync): Durch das Update wirkt auch hier das Spiel viel flüssiger und auch gröbere Ruckler blieben komplett aus.
Fazit: Nicht so doll spürbar wie bei Beat Saber, aber es wirkt insgesamt viel flüssiger und somit auch realistischer.
VR Skater
Virtual Desktop (alter Patch): Alles lief flüssig und nur ganz selten mal einen Ruckler.
Virtual Desktop (Patch mit Phase Sync): Hier konnte ich keinen Unterschied festellen. Aber es hat sich auch nicht verschlechtert.
Fazit: Ich habe keinen Unterschied gemerkt, aber das Spiel lief vorher schon ohne Probleme.
Population One
Virtual Desktop (alter Patch): Hier und da manchmal Ruckler und Artefakte in der Entfernung.
Virtual Desktop (Patch mit Phase Sync): Keine Ruckler mehr und auch die meisten Artefakte waren weg.
Fazit: Hier konnte ich den Unterschied eher merken. Wo ich bei der alten Version ab und zu noch Aussetzer hatte, konnte die neue Version diese komplett eliminieren. Auch das Bild sah ein wenig besser aus und Details in der Ferne hatten weniger Artefakte.
Fazit: Virtual Desktop bleibt auf dem Thron der PC VR-Lösungen für Quest 2 Besitzer
Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Teilweise habe ich nicht mehr das Gefühl gehabt PC VR ohne Kabel zu spielen. Hätte ich bei Beatsaber nicht das Leistungs-Overlay von Virtual Desktop in meinem Sichtfeld, ich hätte geglaubt, ich bin nativ auf der Quest oder mit einem kabelgebundenen Headset unterwegs. Das allgemeine Gefühl nur einen Stream des zu spielenden VR-Games in der Brille zu haben ist völlig verschwunden. Ich hatte weniger Artefakte und auch die allgemeine Latenz, sowie die Netzwerk-Latenz war viel niedriger, als vor dem Update. Da ich zuvor auch schon Air Link gegen Virtual Desktop testen konnte und sich dort bisher nicht viel via Updates getan hat, habe ich Air Link hier nicht mit verglichen. Für mich ist Air Link zwar eine nette kostenlose Variante, um PC VR-Spiele kabellos spielen zu können, doch kommt diese nicht an die Möglichkeiten und Qualität von Virtual Desktop ran. Das neuste Update von Virtual Desktop zeigt mir auch, dass diese App jeden Cent Wert ist und ich kann es kaum erwarten zu sehen, was der Entwickler noch in der Planung hat. Wenn ihr die beste Lösung für kabelloses PC VR-Gaming mit der Quest 2 haben wollt, holt euch Virtual Desktop.
Link zur Quest Version von Virtual Desktop
Weitere Hinweise:
Falls ihr euch meinen Vergleich zwischen Virtual Desktop und Air Link durchlesen wollt, hier findet ihr den Link: Oculus Link vs. Air Link vs. Virtual Desktop
Und noch eine kurze Warnung: Die Werte können je nach Hardware und Router bei euch auch anders ausfallen. Das hier ist nur mein direkter Vergleich aller Möglichkeiten, mit meiner Hardware-Konfiguration und meinem Router. Sollte es bei euch nicht so gut laufen, könnt ihr euch den Kauf von Virtual Desktop bei Oculus erstatten lassen, wenn ihr weniger als zwei Stunden gespielt habt und das innerhalb von 14-Tagen vom Kaufdatum ab.
Alle Informationen zu meinem Testsetup:
Das Testsetup besteht aus einem Desktop PC mit einem Ryzen 3700X, einer 1070ti und 16 GB DDR4-3200 RAM. Die Spiele befinden sich auf einer SSD und ich benutze eine Unitymedia Connect Box mit Wi-Fi 5 in weiß, welche über ein Ethernet-Kabel mit dem PC direkt verbunden ist. Die Connect Box befindet sich ca. einen Meter entfernt von meinem Spielbereich entfernt. Virtual Desktop läuft bei beiden Routern über eine 5 GHz Verbindung, mit der keine anderen Geräte verbunden sind, um ein bestmögliches Ergebnis zu bekommen.
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Vielen Dank für das Update! Habe eure Website erst kürzlich entdeckt und finde sie sowohl formal als auch inhaltlich top!
Weiter so!
Wilkommen! Und vielen Dank für das Lob. Wir geben uns viel Mühe jede News oder Test so gut wie möglich zu machen und Kommentare wie dieser spornen uns an.
Hmm, trotz Update noch 40-50 ms Latenz. Ich hatte vor dem Update rund 30 ms (relativ alte Fritzbox 6490, weshalb mich der gute Wert wundert) und das war mir schon zu viel, um da nicht ständig das Kabel vom PC VR Headsets zu vermissen. Aber man gewöhnt sich vermutlich dran.
Kommt noch ein Vergleichsupdate zu AirLink?
Übrigens cool, dass du solche Tests machst. Vorher nur allgemein über das neue Feature z.B. auf Reddit zu lesen, war nicht wirklich aussagekräftig.
Kann ich gerne nochmal machen. Wollte aber erst abwarten, ob Air Link mit dem nächsten Update ein Upgrade erhält. Denn bisher war meine Meinung zu Air Link wie bei meinem ersten Vergleich. Und ja durch irgendwelche Funktionen liegten die Latenzen manchmal im höheren Bereich. Ist aber auch der Fall bei Air Link. Generell habe ich aber eine viel flüssigere Erfahrung, vorallem in Beat Saber.
Super Vergleich, werde es gerne auch nochmal testen, ob2ohl ich mit Airlink bereits sehr zufrieden bin.