In Death – Die Hassliebe eines Dark-Souls-Fans (Gastartikel von Hoshi82)

In Death ist die Hölle! Aber eine extrem motivierende Hölle!

In diesem Gastartikel schildert uns „Mr. Ragelevel“ Hoshi82 warum zur Hölle er In Death überhaupt noch auf seiner Festplatte hat.

Hoshi82 mag fordernde Spiele. Dabei kann man entspannen, muss sich nicht aufregen. Da kam In Death ganz recht – nach Dark Souls kann einen Hoshi ja nichts erschüttern oder? In diesem Gastartikel schildert er euch seine Hassliebe zu In Death.

In Death – Love, die, hate, repeat, love again

Ich hasse Rogue-lite Spiele, Gott wie ich sie hasse. Manche fragen sich bestimmt, was ist ein Rogue-lite? Eine erfundene Abwandlung des Roguelike-Genres: Oft handelt es sich um Bestandteile wie prozedual generierte Zufallslevel, Permadeath oder beides. Doch warum fange ich mit so einer „positiven“ Einleitung an? Weil In Death genau das ist, ein Rogue-lite.

Ich sollte dieses Spiel hassen, es verfluchen und ihm garnicht erst eine Existenz auf meiner Festplatte erlauben. Und dennoch verweilt es dort seit einer langen Zeit und ich spiele es noch immer. Was hat In Death, das mich immerwieder ins Fegefeuer (die Level, welche im englischen Purgatory heißen) absteigen lässt? Ich versuche meine Hassliebe zu erklären.

DerDod ist schuld!

Alles fing damit an, das mich der liebe Dennis auf ein Spiel aufmerksam machte, indem er immerzu davon schwärmte. Also schaute ich mir den Trailer an und etwas begann mich in seinen Bann zu ziehen. Die Präsentation, der Artstyle, das Setting, die Schnitte im Trailer, die Musik, der Sound, all das ließ mein Gehirn nach mehr verlangen.

Als großer Fan der Soulsborne Titel von From Software fühlte sich das alles richtig an. Nach einem Spiel, welches mir gefällen würde. Das Glück war auf meiner Seite und Sólfar Studios suchten noch Betatester. Nachdem ich ihrem Discord beigetreten war und einen Betazugang bekam, startete ich das Spiel und ahnte nicht was auf mich zukommen würde…

Ich betrat das erste mal das Fegefeuer und meine erste Hürde war die Steuerung. Es gab noch kein Tutorial, noch nicht einmal eine Grafik der Tastenbelegung meines Vive-Controllers. Die Fortbewegung bestand aus einer Teleportationsscherbe oder einem Teleportationspfeil. Bedes fühlte sich so unglaublich unintuitiv an und meine ersten verbalen Ausbrüche hallten durch das Zimmer. Egal, dachte ich mir, das lerne ich schon und bewegte mich langsam vorwärts. *Pok* irgendwas hat mich getroffen, ein Mönch mit Bogen. Ich zielte mit meinem eigenen Bogen und schoß daneben, doch der Gegner setzte zum nächsten Schuss an und ich wich in meinem Roomskale aus, „Ha, netter Versuch, du Lappen“.

In Death VR - Roguelike a la Dark Souls
In Death wird regelmäßig um neue Inhalte erweitert.

*Pok* „WAS?! Wo kam das jetzt her?!“ Ein weiterer Mönch hat sich auf das Dach teleportiert. Mit Mühe und Not erledigte ich die zwei Kapuzenträger und schaute auf meinem Bogen. Noch 4 Lebenspunkte übrig, na toll. Danach lief alles eine Zeitlang ganz gut, obwohl die Steuerung noch immer merkwürdig für mich war. Dann kam ich in eine große Halle mit Särgen und einen arschvoll Gegnern. Neben Mönchen waren dort noch Zombies und ein Ritter. Völlig überfordert sank meine HP und meine Spielfigur starb.

Ich bekam eine Auflistung von Erfolgen und Unlocks. Mehr Schaden, neue Pfeilvarianten und neue Gegner… was? Neue Gegner, jetzt schon? Nagut, ich wusste zwar nicht wie das funktionieren soll, das nach einem Checkpoint neue Gegner kommen, aber schauen wir mal. Ich drückte auf “Fortsetzen” und landete am Anfang des Levels. Das war der Moment wo ich mich fühlte wie ein unfreiwilliger Organspender der am nächsten Tag nur in seiner Unterhose in einer Badewanne voller Eis erwacht. Das ist ein ROGUE-LITE?! Nein! F**** Euch!

Drangeblieben dank Pflichtgefühl

Was sollte ich jetzt machen, schließlich hab ich mich als Betatester angemeldet. Widerwillig begann ich einen erneuten Abstieg in meine kleine, persönliche Hölle für die nächsten paar Test-Tage. Ich fluchte, ich schrie, nicht nur in meinen eigenen vier Wänden, sondern auch im Discord der Entwickler. Ich ließ meiner Rage freien lauf. Dennis und die anderen dort amüsierte es nur zu gut, denn in all meine Worten schwang ein kleiner Unterton des Verlangens mit, welcher mir selber nicht bewusst war.

Ohne zu wissen warum, spielte ich In Death immer und immer wieder. Ich war unendlich frustriert, da ich es nie zum ersten Boss schaffte und es immer wieder neue Gegner gab – aufgrund meiner Fortschritte im Spiel. Einige Tester gaben mir Tips, welche ich versuchte und vorerst scheiterte. Der Blick auf das Leaderboard kam jedes mal einem Bitchslap gleich, als ich weit unten vor mich hinvegitierte.

Kurz davor das Spiel für immer von meiner Festplatte zu verbannen, gab es einen Reset und jeder Spielfortschritt wurde zurückgesetzt. Anfang bei Null, tolle Wurst. Seufzend fing ich wieder an, wanderte wie benebelt durch das Level. Ein befriedigendes *flatsch* kam nach jedem Kopfschuß, als ich meine Pfeile wie in Trance durch die Rübe der Gegner jagte. Ich wich mit der Teleportscherbe aus, bewegte mich schnell mit dem Teleportpfeil durch das Level, alles war nur wie ein Schemen, ich war leer, wollte nur durch. Dann passierte es, ich stand vor dem Levelboss. Völlig irritiert wie ich dort überhaupt hinkam. Meine Hände schwitzten und zitterten, soweit war ich noch nie. Wie solch ich diese Teufelsbrut besiegen? „Das schaffe ich, ein Gegner? Pff!“, der Teleportpfeil flog vor den Boss. Ich feuerte los, bekam schaden, wich aus. Nur noch 1/4 HP hatte er, das wird zu einfach und dann blickte ich mich um. Der Raum war voller Mönche und Zombies, welche ich wohl sah, aber nicht richtig wargenommen hatte. Das Spiel brachte mich wieder zur Erfolgsauflistung und ich schrie.

Als ich mich beruhigte war etwas anderes. Warum habe ich das Spiel noch nicht beendet? Warum bin ich bereits wieder im zweiten Abschnitt des Levels? Ich war im Rausch. Ich wollte diesen verf***ten Boss töten. Versuch über Versuch versagte ich, spielte aber weiter. Dann war es so weit. Er lag vor mir und ich trat ins Licht. Was würde ich am anderen Ende sehen? Das weiße Licht verschwand und das Spiel begrüßte mich mit einem saftigen Fußtritt zwischen die Beine: „Purgatory II“… Ernüchterung stellte sich ein. Achja…es ist ein Rogue-lite. Jetzt darf ich das nochmal spielen, nur das es schwerer wird. In dieser Zeit erlebte das Spiel seinen Release auf Steam und es wurden neue Funktionen und Verbesserungen eingefügt.

Bis zum heutigen Tag habe ich es nicht geschafft Purgatory II zu bezwingen, aber das Fegefeuer ruft mich immer wieder zu sich und ich gehorche ohne Widerworte, ich weiß irgendwann werde ich siegen… denn…ich liebe In Death.

In Death
In Death
Entwickler: Sólfar Studios
Preis: 24,99 €
[amazon_link asins=’B01M62A4VH,B0796RFXF2,B079D9NNRJ‘ template=’ProductCarousel‘ store=’vr-legion-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’6a45a4b0-7891-11e8-bf1c-79081567e17b‘]
Teile diesen Beitrag

Einige der Links in diesem Artikel sind (unter Umständen) sogenannte Affiliate-Links. Mit einem Kauf über einen dieser Links bekommen wir eine kleine Provision, für euch ändert sich nichts.

1 Trackback / Pingback

  1. Ein Monat VR-Legion - VR ist ja gar nicht tot! - VR-Legion

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.