Varjo VR-1 – das schärfste VR-Headset kostet 6000 Dollar

Varjo VR-1 mit extremer Pixeldichte

Überraschend kam heute das VR-1 VR-Headset des finnischen Unternehmens Varjo auf den Markt – mit erstklassiger Bildschärfe und einem gesalzenen Preis.

Schon seit einiger Zeit geistert die Ankündigung einer VR-Brille mit vario-fokalen Displays durch die VR-Szene. Das finnische Unternehmen Varjo zeigte bereits mehrfach Prototypen mit viel versprechenden technischen Eigenschaften. Nun ist die Hardware offenbar final und wird offiziell verkauft. An Gamer richtet sich Varjo jedoch nicht: Bei einem Preis von 6000 US-Dollar werden sich eher Unternehmen angesprochen fühlen. Das gilt aber auch für einige technische Auffälligkeiten der VR-Brille.

Technisch hebt sich Varjo vom Rest der VR-Headsets ab: Die VR-1 setzt auf ein Hauptdisplay, Context Display genannt, mit 3,5 Zoll und 1.920×1.440 Pixeln. Das ist nichts ungewöhnliches, die Pixeldichte vergleichbar mit länger verfügbaren HMDs. Ungewöhnlich wird es dank eines zweiten Displays, dem Focus Display. Dieses ist nur 0,7 Zoll groß und löst mit 1.920×1.080 Pixeln auf. So ergibt sich eine Pixeldichte von 3.147 ppi.

Varjo VR-1: Extreme Pixeldichte dank Mini-Zusatzdisplay

Da diese gut fünfmal so hoch ausfällt als beim Context Display, ergibt sich eine beeindruckende Bildschärfe wie sie bislang kein VR-Headset erreicht, so die Kollegen von Golem, die die Varjo VR-1 bereits im Hands-On hatten. Der Inhalt des Focus Displays wird per Spiegel in die Mitte der Haupt-Displayfläche gebracht – eine Art sehr extremes Hardware Foveated Rendering mit einem nur im Fokusbereich maximal scharfem Bild.

Tatsächlich musste sich Varjo etwas einfallen lassen, damit die Qualitätsunterschiede beim Wechsel vom Focus- auf das Context-Display nicht zu stark ins Auge fallen. Dafür nimmt die Auflösung am Rand des Focus Displays immer weiter ab um einen fließenden Übergang zu ermöglichen.

Beeindruckender Schärfegrad bei der Varjo VR-1
Beeindruckender Schärfegrad bei der Varjo VR-1. Bildquelle: Varjo

Zwar ist in der VR-Brille Eye-Tracking verbaut, es wird aber nicht genutzt um den Spiegel mit dem Focus Display zu bewegen. Nur so wäre es möglich, jederzeit den hochauflösenden Bildteil im Sichtfeld zu haben. Die aktuelle Lösung sorgt dafür, dass sich die Qualitätsunterschiede bemerken lassen.

Das sorgt laut Golem auch dafür, dass sich die Varjo VR-1 eher wenig für Spiele eignet. Zwar nutzt sie das bekannte Lighthouse-Tracking und die Wand-Controller, der räumlich abgetrennte scharfe Bereich in der Mitte würde beim Spielen aber wohl eher verwirren. Ihr Einsatzgebiet sind, darauf deutet auch der Preis dezent hin, professionelle Anwendungen. Und da bevorzugt welche, bei denen es auf eine möglichst perfekte Bildschärfe in einem definierten Bildbereich ankommt. Dazu kommt ein eher konservatives FOV – wir haben keine genauen Angaben, tippen aber auf 110 Grad und für den Fokusbereich auf noch einmal deutlich weniger.

Fokus Display noch nicht per Eye Tracking steuerbar

Spätere Versionen der Varjo-Brille könnten dann auch per Eye-Tracking steuerbare Spiegel für das Focus Display bieten. Aktuell ist das Unternehmen laut Golem aber technisch noch nicht weit genug um das Problem zu lösen.

In Zukunft soll die Frontplatte der VR-Brille gegen eine mit AR pass-through ausgetauscht werden können, so dass die Brille sich flexibel erweitern lässt. Ihr habt den Text fertig gelesen und währenddessen schon einmal 6000 Dollar abgezählt? Das reicht leider noch nicht ganz, dazu kommt noch eine jährliche Servicepauschale in Höhe von 1000 US-Dollar.

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