Im Test: Resident Evil 4 VR – Ein Gruselmeisterwerk mit Nervenkitzel (ohne Spoiler)

Heute habe ich mich für euch in die Rolle von Leon S. Kennedy geschmissen und schaue, ob Resident Evil 4 VR meine Erwartungen erfüllen kann.

Wer hat nicht schon mal davon geträumt von modrigen Dorfbewohner gejagt zu werden und deren Einwohnerzahlen mithilfe einer Schusswaffe zu dezimieren? Heute könnte euer Traum wahr werden. Capcom hat in Zusammenarbeit mit Oculus den Grusel-Klassiker Resident Evil 4 in die virtuelle Realität geholt. Ob der Titel aber überzeugen kann und wie gut der VR-Port geworden ist, werden wir heute in unserem Test behandeln. Ich werde dabei Bezug auf das Gameplay, Originaltreue zur Pancake-Version und dem allgemeinen Spielspaßfaktor machen. Zuvor möchte ich aber potenzielle Käufer nochmals warnen, da Resident Evil 4 das erste VR-Spiel ist, dass exklusiv für die Quest 2 erscheint. Nutzer der älteren schwarzen Quest 1 können Resident Evil 4 offiziell nicht spielen. Leider schauen auch PC VR Spieler in die Röhre und das Spiel bleibt nur Quest 2 Nutzern zugänglich. Wer trotzdem auch einen Blick riskieren mag, findet den Quest Store Link gleich hier drunter. Lasst den Test beginnen!

Link zur Quest Store Page

Gameplay Perle mit Abstrichen

Ich gehöre noch zu den Gamern, die Resident Evil 4 schon zum Erstrelease auf dem Gamecube durchgesuchtet haben. Nun habe ich mich für euch in die Welt von Resident Evil 4 VR gewagt. Nach dem Abspann von Resident Evil 4 VR kann ich eines schon verlauten. Das Spiel ist ein Meisterwerk und reiht sich in meine Top 10 der besten VR-Spiele ein. Fast alle Aspekte, die Resident Evil 4 ausmachen, sind auch in die VR Version gewandert. Grandioses Waffenhandling, tolle Audioeffekte und actionreiches Gameplay. Leider merkt man an manchen Punkten doch, dass dies nur ein Port ist und kein speziell für VR gemachtes Spiel. Zwischensequenzen werden nur auf einer großen Leinwand gezeigt, statt den Spieler als Mittelpunkt zu haben. So wird man ab und zu aus der Immersion gerissen. Dies klingt aber schlimmer als es ist und ist durchaus akzeptabel. Manchmal ist auch eine kleine Pause gut, wenn die Nerven bis zum Maximum angespannt waren und man kurz durchatmen kann.

Ihr seht Zwischensequenzen nur auf einer großen virtuellen Leinwand

Nah am Original?

Überraschenderweise haben die Entwickler hier einen guten Job geleistet. Der gesamte Hauptteil des Originalspieles ist enthalten. Dies hat mich persönlich auch überrascht und selbst die bekannten Quicktimeevents sind mit in die VR Version gewandert. Diese finden wie gehabt in Zwischensequenzen statt und ihr müsst eure Controller dementsprechend der Anzeige nach bewegen. Das funktioniert ganz gut und man gewöhnt sich recht schnell daran. Auch die Babysitter-Missionen mit Ashley wurden prima (und immer noch nervig) umgesetzt. Die einzigen Unterschiede zum Originalspiel sind die fehlenden Zusatzmissionen nach Spielende und diverse sexistische Kommentare wurden zensiert oder entfernt. Manche Bossbegegnungen wurden auch leicht geändert und an die VR Steuerung angepasst. Fans des Originalspieles kommen aber hier voll auf ihre Kosten und selbst ich als großer Fan bin vollends begeistert.

Quicktimeevents werden nun mit Controllerbewegungen und dem Leinwandmodus durchgeführt

Anfängerfreundlich durch verschiedene Komfortoptionen

Oculus ist bekannt dafür, grade neue Spieler an die Hand zu nehmen. Und das passiert hier auch recht gut. Wo VR-Veteranen komplett frei mit Stickbewegung durch das Spiel schlendern können, haben neue Spieler eine Teleportoption als Fortbewegung. Auch habt ihr die Wahl zwischen Snap-Turn Drehungen oder einer freien Stickdrehung eurer Figur. Ein weiterer Punkt ist die Vignettierung. Für Spieler, die bei schnellen Bewegungen schnell Übelkeit oder Schwindel empfinden können, gibt es eine Vignetten-Option. Diese kommt einher mit verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten und kann in ihrer Intensität vergrößert oder verringert werden. So sollte auch bei schnellen Szenen oder Bossfights jegliche Übelkeit ausbleiben. So ist für jede Art von Spieler etwas dabei. Ich habe persönlich das Spiel ohne jegliche Komfortoptionen gespielt und hatte keinerlei Probleme. Dies ist aber von Person zu Person verschieden und ihr müsst euch da selber reinfuchsen.

Ihr könnt fast alles denkbare in den Optionen einstellen

Ist das wirklich nativ auf der Quest 2?

Einer meiner ersten Gedanken war: „Was für ein Augenschmaus“. Und ich denke, viele von euch werden ähnlich über das Spiel denken. Die Entwickler haben mich hier echt überrascht und das Spiel wirkt fast wie ein High-End PC VR-Spiel. Einzig und allein manche Tiere wirken noch recht einfach gestaltet, aber im Vergleich zum Originalspiel muss sich der VR Port nicht verstecken. Auch wurden unzählige Texturen des Originalspiels erneuert und sehen in der VR Version besser aus, als in PC Version. Bei manchen Details bin ich ab und zu stehen geblieben, um mich an ihnen zu ergötzen. Ich hoffe, wir bekommen in Zukunft mehr komplexe und grafisch aufwendige Spiele, dann ist die Flaute bei den PC VR-Spielen ein wenig besser zu ertragen. Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, ist die Performance. Trotz der Texturen und manchmal Gegnerfülle, lief das Spiel wie Butter. Ich hatte nur ein oder zweimal einen kleinen Ruckler. Sonst lief das Spiel wie ein Traum.

Grafisch zeigt die Quest 2 Version hier ihre Muskeln

Fazit: Atemberaubender Ballerspaß mit Angstschweißgarantie

Was soll ich sagen. Als großer Resident Evil 4 Fan bin ich absolut begeistert und auch brauche nun erstmal Urlaub. Manche Szenen und Momente haben echt an meinem Nervenkostüm genagt. Vor allem, wenn man überall hinter sich grunzende Dorfbewohner oder andere Wesen hören kann und sofort der Panikmodus eintritt. Resident Evil 4 war schon immer ein recht hektisches Spiel und das wurde auch gut in die VR Version portiert. Wer schon immer mal wissen wollte, wie Leon sich in Resident Evil 4 gefühlt hat, kommt an diesem Spiel nicht vorbei. Wenn ich etwas kritisieren müsste, wären das die Zwischensequenzen, die nur auf einer Leinwand dargestellt werden. Ich wäre oft lieber Teil einer Zwischensequenz, als sie nur auf einer virtuellen Leinwand zu sehen. Man merkt daran immer noch, dass es sich hier nur um eine Portierung handelt. Trotzdem ist das Spiel jeden Cent wert und ich bereue meinen Kauf nicht. Ich hoffe sogar, dass mit der Zeit weitere Spieleklassiker in VR umgesetzt werden. Darunter sind Bioshock, GTA oder sogar ein Spiel wie Harvest Moon/Stardew Valley.

Welche Spiele würdet ihr gerne in VR sehen? Und hat euch Resident Evil 4 gefallen? Lasst gerne einen Kommentar (bitte ohne Spoiler) da.

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