Test: Larcenauts – Ein amüsanter Heroshooter mit Schwächen und Bugs

Ein Hero-Shooter im Overwatch Style hat bisher in VR noch gefehlt. Heute habe ich deshalb mal einen Blick auf Larcenauts geworfen.

Ich habe mich heute mal waghalsig in die Arenen von Larcenauts gestürzt und mit den Helden für ein paar Stunden Onlinegegner (und leider auch Bots) aufgemischt. Wie mir das Spiel gefallen hat und warum es neben diversen Stärken auch ernstzunehmende Schwächen beinhaltet, lest ihr im weiteren Testverlauf. Tut mir aber einen gefallen. Bevor ihr in den Shop stürzt und euch das Spiel kauft, lest bitte den Test bis zum Ende durch.

Die spielbaren Helden

Ein typischer Helden basierter Shooter wie Larcenauts lebt von seiner Diversität und ausgefallenen Heldenfähigkeiten. Das Spiel umfasst insgesamt 8 verschiedene Helden, die nach und nach freigeschaltet werden können. Im weiteren Verlauf des Spieles könnt ihr zudem Fähigkeiten ein wenig upgraden oder sogar eure Waffen gegen bessere Versionen austauschen. Da grade die Helden eines der positiven Aspekte des Spieles sind, will ich euch kurz die verschiedenen Helden und deren Fähigkeiten vorstellen.

Calima

Die erste Heldin heißt Calima, sie ist die Infiltratorin der Gruppe. Ausgestattet mit einer Schrotflinte und einer Maschinenpistole kann sie über eine kurze Distanz schnell eine Dash-Funktion ausführen und somit schnell potenziellen Gegner oder Kugeln ausweichen. Außerdem kann sie in naher Umgebung mit ihrer zweiten Fähigkeit ihre Feuerrate erhöhen oder die des Gegners negativ beeinflussen.
Weiter kann sie auch eine Rauchgranate werfen, um eine Rauchwand zu erzeugen. Somit kann sie ihre Gegner schnell in die Irre führen.

 

Evander

Der nächste Held ist Evander, auch bekannt als der Sniper. Er ist mit einem Scharfschützengewehr und einer Handkanone ausgerüstet. Die Fähigkeiten, die er einsetzen kann, sind eine Tarnvorrichtung, um für einen kurzen Moment unsichtbar zu sein. Somit kann er schnell in Deckung flüchten, wenn es mal heiß hergeht. Als weitere Fähigkeit hat er Fallen, die Gegnern Schaden zufügen und für einen kurzen Moment an der Fortbewegung hindern. Er besitzt auch noch eine Granate, die Gegner für kurze Zeit rot markieren und sie somit besser sichtbar zu machen.

Bosun

Weiter geht es mit Bosun, einer Ingenieurin mit einem Loadout, das aus einem Blaster, einer Pulspistole und einer Reihe von praktischen Gadgets wie einem Geschützturm besteht, den man überall platzieren kann und der für einen kurzen Zeitraum automatisch auf Feinde schießt. Sie besitzt auch eine Rüstung, die den Spieler für eine begrenzte Zeit vor Schaden schützt und eine Granate, die Gegner anfälliger für Schaden macht.

 

Vod

Vod ist der lustigste Held des Spiels, der Nahkampf Angriffe benutzt um Gegner auszuknocken. Der schlagfertige Held kann sich auch an Feinden festhalten und erschafft Pilzkreise, die feindliche Bewegungen auf einen kleineren Bereich um ihn herum beschränken. Er besitzt auch eine Granate, die Schaden über eine kurze Zeit verursacht und außerdem die Bewegung von Gegnern für die Zeitspanne verlangsamt.

 

Thal

Dann haben wir Thal, einen riesigen Roboter, der den Titel „Wächter“ trägt. Er verfügt über ein Maschinengewehr, eine Pistole und vor allem über eine Reihe von Schilden, die seiner Verteidigung dienen. Ein Schild ist an seiner Hand befestigt und ein weiterer Schild kann als Barrikade vor ihm auf den Boden geworfen werden. Zu guter Letzt hat er eine Granate, die Schaden an Feinden verursacht und gleichzeitig Verbündete heilen kann.

 

Chi

Ein weiterer Spezialist, den ihr freischalten könnt, ist Chi. Die mysteriös aussehende Medizinerin, die perfekt in die jetzige Weltsituation passen könnte, ist mit einem Transfuser ausgestattet. Dieser kann verwendet werden, um Teamkameraden zu heilen oder stattdessen HP von feindlichen Helden abzuzapfen. Ihre anderen Fähigkeiten sind ein Kristall-Kokon, der Chi vorübergehend vor Angriffen schützt und ein sogenanntes Ghelani-Feld, das alle Teammitglieder um Chi herum heilt. Sie besitzt auch eine Blutegel-Granate, die den von einem Feind erlittenen Schaden in HP für Chi selbst umwandelt.

Salters

Bei Salters hingegen geht es mehr explosiv einher. Mit einem Granatwerfer, einer Pulspistole und einer Reihe von tödlichen Gadgets kann sie ernsthaften Schaden anrichten. Diese Grenadierin kann zudem auf Gegner zustürmen und eine Teleportationskapsel ablegen, zu der sie jederzeit zurückkehren kann. Weiterhin hat sie auch eine explosive Granate in ihrem Arsenal.

 

ARC-L6

Und als letzten Helden stellen wir ARC-L6 vor, der Söldner der Gruppe. Dieser Söldner-Roboter benutzt ein Sturmgewehr, eine Pulspistole und eine seiner Fähigkeiten ist es, über den Boden zu gleiten, um sich schneller fortbewegen zu können oder Feinden auszuweichen. Weiter ist er mit Annäherungsminen ausgerüstet, die bei feindlicher Bewegungserkennung explodieren. Er besitzt auch eine Plasmagranate, die einen Ketteneffekt auslöst, bei dem sich die nahegelegende Gegner gegenseitig Schaden zufügen.

 

Spielmodi und Maps

Es gibt insgesamt 3 verschiedene Spielmodi, die sich wie folgt aufgliedern. Einmal haben wir das traditionelle Team Deathmatch, wo jeweils zwei Teams gegeneinander antreten. Ein weiterer Mode ist Refuel, wo man 3 verschiedene Punkte auf der Karte einnehmen kann, indem man diese für ein paar Sekunden besetzt und anwesende Gegner eleminiert. Das Team, welches die meisten Punkte eingenommen hat, gewinnt. Der dritte Modus ist Uplink, was quasi Capture the Flag ist. Ihr müsst dort eine ballartige Drohne finden und diese zu einem bestimmten Punkt auf der Karte bringen. Während ihr es versucht, kann das gegnerische Team den Drohnenträger abschießen und die Drohne für sich sichern. Auch hier gewinnt das Team mit den meisten Punkten. Die Modi sind an sich recht klassisch, aber machen dennoch viel Spaß.

Ballspielen in Larcenauts.
Hier seht ihr die Drohne, die im Uplink Modus zu eurem Uploadpunkt gebracht werden muss

Was Karten angeht, sieht es eher mager aus. Wir haben zum Launch erst 4 verschiedene Maps bekommen, die auch recht generisch wirken. Es sind halt typische Team vs. Team Maps ohne viele Überraschungen. Eine ist eher im Canyon-Style gehalten, eine Map im Grünen mit einigen Industriegebäuden, eine Map mit großen Pilzbäumen und eine Map mit einer Mine. Weitere Maps sollen irgendwann per Update kommen und eine wurde schon für Herbst dieses Jahres angekündigt. Mal schauen, was da noch so kommt.

Ein Wald voller Pilze
Grade die Map „Blight“ sticht durch die großem Pilzbäume hervor

Wirklich ein VR-Spiel?

Leider hat das Spiel auch einige Dinge, die mir sauer aufstoßen. Ein Beispiel sind die Nachladeanimationen der Waffen. Ja, ihr habt richtig gelesen. Animationen. Ihr könnt also eure Waffen nicht selbst nachladen, sondern fühlt euch plötzlich komplett aus der Immersion gerissen, während eure Arme selbstständig vor euch rumwedeln und in verrückten Angeberanimationen ein neues Magazin in eure Waffe befördern. Auch ist es in den Standardeinstellungen vorgesehen, dass ihr beim Sprinten auch zwei wackelnde Hände vor euch sehen könnt. Die können zwar abgestellt werden, aber dies führt dann dazu, dass eure Waffe wild umher glitchen wenn ihr rennt. Für die Zukunft ist zwar auch eine manuelle Nachladung eurer Waffen vorgesehen, welches mit einem kommenden Update erfolgen soll. Aber im Ganzen wirkt das Spiel eher wie ein lahmer Flat-zu-VR Port. Schade eigentlich, aber mal schauen, ob die Entwickler das Spiel in der Zukunft mit Updates wirklich spielbar machen.

Bugs über Bugs und andere Probleme

Es gibt leider noch mehr Bugs und Probleme. Teilweise hat das Spiel stark geruckelt oder einmal bin ich sogar komplett durch die Bodentexturen ins programmierte Nichts gefallen. Andere Spieler hatten auch Verbindungsprobleme und bei einigen Spielern passte die Armlänge der Helden nicht zu deren realer Armlänge, da sie für alle Körpergrößen dieselbe Armlänge vorgesehen haben. Und dies ist erst die Spitze des Eisberges. Täglich kommen neue Bugs hinzu, die von den Spielern gefunden werden. Das Spiel fühlt sich generell eher wie ein Beta-Test an, statt ein verkaufbereites Spiel zu sein. Auch was für Aufschrei sorgte, dass beim Launch keiner anderen Headsets supportet sind als Oculus Geräte. Angeblich gäbe es laut den Entwicklern ein Problem mit der Unreal Engine 4. Den Kommentar dazu seht ihr hier:

Kommentar der Entwickler:

Unfortunately we ran into an issue with UE4 and SteamVR compatibility so it is Oculus only for now. We are working with all parties involved to get this addressed ASAP.

This is super disappointing for us as well… we love SteamVR.

Es gibt zwar schon eine Roadmap von den Entwicklern, die zeigt, dass sie viele Bugs beheben wollen. Doch diese wirkt eher erzwungen, da sie bisher schon übermäßig viel negatives Feedback bekommen haben und auch die Steam-Reviews eher negativ ausgefallen sind. Ich sage hier schon mal, dass ihr lieber warten sollt, ob sie wirklich ihre Versprechen einhalten können. Das Spiel ist im jetzigen Zustand definitiv nicht sein Geld wert.

Roadmap der Entwickler.
Hier seht ihr die Roadmap der Larcenauts Entwickler

Balance Probleme

Was von den Entwickler bisher ignoriert wurde, sind diverse Balance-Probleme. Man kann alle Charaktere mit anderen Waffen und diversen Fähigkeitsverbesserungen ausrüsten. Das heißt, das Spieler mit einer besseren Ausrüstung die jeweiligen Fähigkeiten der Helden öfter oder länger benutzen können und über stärkere Waffen verfügen. Da auch kein direktes Matchmaking existiert, werden neue Spieler auch oft gegen schon erfahrene Teams antreten müssen, die schon eine viel bessere Ausrüstung besitzen oder auch schon besser sind, was das Gameplay angeht. Oder ihr werdet in ein Team gepackt, was durch Spielermangel mit Bots aufgefüllt wurde und verliert so das Spiel. Denn die AI der robotisierten Gefährten gleicht die eines Toasters. Ohne Smartfunktion. Dies kann sehr schnell zu Frustrationen führen.

Bug Armstrong.
Leider hat das Spiel noch einige Probleme, die gefixed werden müssen

Mein Fazit: Finger weg, bis die Entwickler alle Bugs und Probleme gepatched haben.

Ich bin immer noch sprachlos. Die Idee um Larcenauts ist brillant und auch die Helden sind sehr abwechslungsreich. Doch das kann auch nicht über all die Probleme hinweghelfen, die das Spiel grade hat. Es fühlt sich auch nicht an, als wäre es ein fertiges Spiel und ist mehr eine Early-Beta Version. Deshalb ist es die Summe von 24,99 Euro einfach nicht wert. Ihr könnt gerne das Spiel weiter im Auge behalten und schauen, ob die Bugs und Probleme schneller gefixed sind, bevor die aktive Spielergemeinde das sinkende Schiff verlassen hat. Ich werde zukünftige Änderungen auch verfolgen und den Test zu gegebener Zeit updaten, falls die Entwickler zeitnah das Spiel verbessern. Doch in dem jetzigen Zustand lasst ihr besser die Finger von Larcenauts. Dies gilt vor allem für Nutzer, die ein anderes Headset benutzen, als eine Quest, Quest 2 oder Oculus Rift S.

 

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