Test: Moss – Das bislang beste Adventure für Playstation VR (Update: Rift und Vive)

Moss ist ein Must-Have für PSVR

Es gibt sie, die sympatischen und wundervollen Ausnahmespiele – auch für Virtual Reality! Moss ist eines davon, das (einst) PSVR-exklusive Mäuseabenteuer hat uns außergewöhnlich gut gefallen.

Update vom 12.06.2018: Wir haben die jüngst erschienene PC-Version des Spieles mit der HTC Vive (Pro) und der Oculus Rift getestet. Die entsprechenden Updates sind unter dem ursprünglichen Test eingefügt. Dabei sprechen wir für Nutzer der Vive eine Kaufwarnung aus – das Spiel ist so gut wie unspielbar mit den Wand-Controllern. Rift-Besitzer und Nutzer von Windows Mixed Reality können hingegen zugreifen und werden viel Spaß haben.

Quill ist ein kleine aber abenteuerlustige Maus und gleichzeitig Hauptdarsteller im Sony-Exklusivtitel Moss. Das niedliche Nagetier ist aber mitnichten wehrlos und ängstlich sondern (mit ein wenig Hilfe durch uns als Spieler) sogar extrem wehrhaft. Und niedlich, haben wir niedlich schon erwähnt?

In Moss gibt es keine Open World, keine actionreichen Schusswechsel und auch keine Jumpscares. Wir steuern Quill per Gamepad durch grafisch beeindruckend schön gestaltete Dioramen, in denen sich fast immer kleinere Rätsel finden. Später im Spiel kommen jedoch auch Gegner dazu, die Quill besiegen muss.

Wunderschöne Atmosphäre

Wer nicht nach kürzester Zeit mit Quill kuscheln will ist wohl eine Katze.
Wer nicht nach kürzester Zeit mit Quill kuscheln will ist wohl eine Katze.

Dabei schlüpfen wir als Spieler aber nicht direkt in das Fell der Maus sondern betrachten die Szenerie von Außen. Wir sind eine geisterhafte Entität, die Quill auf seinem Abenteuer beschützt und als lenkende Hand führend eingreift. Und das funktioniert extrem gut!

Gleich zu Beginn des Spieles treffen wir Quill, der sich vor unserer großgewachsenen, halb-menschlichen Gestalt erschrickt. Wer jetzt mit dem VR-Headset nach unten schaut, sieht die Spielfigur als geisterhaftes Wesen in einem Teich spiegeln – kein Wunder, dass Quill erst einmal Angst hat. Das Vertrauen ist aber schnell hergestellt und so können wir Quill fortan mit dem Gamepad durch die Level steuern.

Durch unsere Diorama-Perspektive haben wir immer einen guten Überblick über den Level und können so die zahlreichen Rätsel lösen. Mit einem Mini-Schwert muss Quill zudem Gegner besiegen, die ihm nach dem Leben trachten.

Moss wird per Gamepad bedient – kein Move erforderlich

Gut gelöst ist die Steuerung: Quill wird mit klassischer Gamepad-Steuerung durch die Level gescheucht, auch Kämpfe erinnern sehr an viele Flat-Titel. Allerdings lässt sich das von der PS-Kamera getrackte Gamepad auch nutzen, um damit Steine anzuheben, Räder zu drehen oder Gegner kurzzeitig zu manipulieren, so dass sie sich gegenseitig angreifen. Besonders niedlich: Wir können Quill auch streicheln und ihr nach gelungenen Aktionen sogar High-Five geben!

Fazit

Nicht nur die Steuerung hat mich im Test begeistert, vor allem auch die Grafik ist beeindruckend gelungen. Selbst auf der klassischen PS4 ist der Detailreichtum extrem und die Grafikqualität vor allem für PSVR ungewöhnlich gut. Entwickler Polyarc holt grafisch alles aus der Konsole heraus, was nur geht. Quill ist hervorragend animiert und reckt uns auch mal den Daumen entgegen wenn etwas besonders gut funktioniert hat und in der Spielwelt verstecken sich unzählige Details. Noch nicht genug des Lobes: Die deutsche Synchronisation ist ebenfalls sehr gelungen.

Ein paar Knackpunkte gibt es dennoch. So ist das Tracking des Gamepads bei einigen Aktionen bestenfalls suboptimal – mit der Geisterhand einen Stein verschieben kann fummelig werden, wenn das virtuelle Gamepad im Diorama herumspringt. Oder wenn ich eigentlich gerne noch ein paar Zentimeter weiter nach vorne greifen würde, das Tracking dort aber nicht mehr funktioniert. Dazu kommt, dass Moss relativ kurz ist, nach vier bis sechs Stunden haben wir das Spiel beendet. Immerhin, weitere „Bücher“ mit neuen Geschichten sind angedeutet – wir warten sehnsüchtig, Polyarc!

Moss ist für 29,99 Euro im Playstation Store erhältlich. Zum Spielen benötigt ihr nur ein Gamepad und natürlich die PS-Kamera+PSVR, Move-Controller werden nicht unterstützt.

Update: Moss für PC VR mit Oculus Rift und HTC Vive getestet

Es war eine kleine Überraschung als Polyarc Moss für den PC teaserte und kurz darauf veröffentlichte. Viele PC-Nutzer haben an diese Umsetzung schon nicht mehr glauben wollen – wir haben uns natürlich auch ins Mäuseabenteuer gestürzt. Legionär Dod mit der HTC Vive Pro, Legionär Finni mit der Oculus Rift. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Eingabemöglichkeiten (die Vive-Controller haben keinen Thumpstick sondern nur ein Touchpad) gibt es dazu einen eigenen Absatz pro Autor beziehungsweise VR-Brille.

Die guten Nachrichten: Grafisch ist Moss natürlich auch auf dem PC hervorragend gelungen. Die märchenhafte Atmosphäre sowohl beim Lesen des Buches als auch in den spielbaren Szenen selbst ist wunderschön. Die größere Tracking-Bewegungsfreiheit am PC lässt mich noch näher an die Details der Landschaft herangehen, mit den (nun einzeln angezeigten) Geisterhänden Blätter und Gras anfassen und tatsächlich in Bewegung versetzen. Der Detailreichtum bei so unwichtigen Objekten wie einem Schmetterling auf einem Blatt ist beeindruckend. Atmosphärisch und grafisch ist Moss eine erstklassige Umsetzung für PC und steht der PCVR-Version in nichts nach.

Steuerung mit der HTC Vive – Finger weg!

Während auf der Playstation VR das Gamepad zum Steuern von Quill genutzt wird, sind es bei der Vive die beiden Wands. Damit lassen sich die Hände unseres Charakters einzeln bewegen, was durchaus praktisch ist. Außerdem fallen die Trackingaussetzer der PSVR-Kamera weg, die die Bedienung mit dem Gamepad etwas fummelig gestaltet hat sobald die Kamera nicht zu 100% perfekt ausgerichtet war.

Es gibt aber ein großes Manko: Die Vive-Controller sind denkbar schlecht als Gamepad-Ersatz geeignet. Da HTC nur ein Touchpad und keine Thumpsticks verbaut, lässt sich Quill nicht feinfühlig genug lenken um wirklich entspannend spielen zu können. Habt ihr schon einmal versucht einen 3D-Shooter mit dem Touchpad eines Notebooks oder mit einem Smartphone zu spielen? Oder ein 3D Jump’n’Run? Genau SO wenig Spaß bringt es.

Zum Klettern, Springen und Angreifen muss das Touchpad an einer bestimmten Stelle gedrückt werden. Auch das gestaltete sich im Test als durchaus schwierig. Vor allem Sprünge erweisen sich als fast unmöglich mit dem Touchpad doch auch Klettern bringt nur sehr wenig Spaß. Zwar gibt Polyarc einige Tipps um die Steuerung zu verbessern – über „das Touchpad reagiert in den Außenbereichen nicht so gut wie in der Mitte“ gehen diese Vorschläge nicht hinaus. Ohne einen echten Thumpstick auf dem Controller dürfte sich das wohl auch nur schwer ändern lassen.

Steuerung mit der Oculus Rift – Kaufempfehlung!

Wer Moss mit seiner Oculus Rift spielt, darf sich über eine sehr präzise und einfache Steuerung freuen. Weil die Oculus Touch Controller über die benötigten Tasten und Sticks verfügen, lässt sich Moss fast genau so gut wie mit einem Gamepad spielen. Wir laufen mit dem Analogstick des linken Controllers, angegriffen und gesprungen wird mit den Knöpfen des rechten Touch Controllers. Sehr gut vergleichen lässt sich das Spielgefühl mit der Steuerung eines Nintendo Switch Spiels mit getrennten Joy-Con. Des Weiteren bietet die Steuerung mit den Touch Controllern natürlich auch die Vorteile der Vive Steuerung wie Tracking und getrennt steuerbare Hände.

Moss
Moss
Entwickler: Polyarc
Preis: 13,65 €

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