Oculus Quest Outdoor: Worauf es ankommt und warum Oculus davor warnt

Oculus Quest und Touch Controller

Oculus Quest ist als mobile VR-Brille auf den ersten Blick prädestiniert für den Außeneinsatz. Oculus warnt aber davor. Wir erklären, warum.

Würde Nintendo vor dem Einsatz der Switch im Freien warnen, die Mobilkonsole wäre wohl weniger erfolgreich. Gleiches gilt für Smartphones: „Bitte nicht in der Sonne nutzen“ hätte die Verbreitung schon zu Handyzeiten wohl sehr effektiv gestoppt. Bei Oculus Quest warnt Oculus allerdings explizit vor dem Outdoor-Einsatz. Warum ist das so?

Es liegt nahe, sich Theorien zurechtzuspinnen, die vom Bauchgefühl her schon irgendwie passen werden. Und so scheinen tatsächlich viele Leute zu befürchten, das Sonnenlicht könnte den Kameras der Quest schaden. Wären Kameras so lichtempfindlich, wie können dann Smartphones und Digicams ohne dauernde Defekte außerhalb der eigenen vier Wände genutzt werden?

Oculus rät von Outdoornutzung ab

Ganz einfach, Kameras sterben nicht so schnell durch Sonnenlicht. Oculus warnt aus anderen Gründen vor dem Außeneinsatz. Ein wichtiger Grund ist natürlich die Verletzungsgefahr, die bei der VR-Nutzung in vielleicht sogar unbekannten Umgebungen stark ansteigt. Space Pirate Trainer auf einem Feld – das klingt nach voller VR-Freiheit. Befinden sich auf der Wiese aber verborgene Löcher oder andere Stolperfallen, kann das Spiel auch schon einmal im Krankenhaus enden.

Oculus Quest Beat Saber: Level „Betrunkener Ewok beim Jeditraining“

Ein weiterer relevanter Grund ist aber tatsächlich das Sonnenlicht. Nicht, weil es die Kameras ruinieren würde, die können das ab. Sondern weil Oculus Quest, wie jede VR-Brille, auf ein System aus Linsen und Displays setzt. Trifft das Sonnenlicht auf die Linse, wird es gebündelt und kann so schon nach kurzer Zeit das dahinterliegende Display beschädigen. Stellt euch einfach vor, ein außerirdischer Laser würde irdische Städte verwüsten, ungefähr so. Nur deutlich weniger spektakulär.

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Befindet sich die Quest auf dem Gesicht des Nutzers, ist diese Gefahr natürlich nicht gegeben. Beim Transport außerhalb einer Box, beim Liegenlassen im Auto oder beim ungünstigen Ablegen der VR-Brille in der Sonne, besteht das Risiko dieses Brennglas-Effektes aber durchaus.

Richtig wäre es daher, nicht nur vor dem Outdoor- sondern auch vor dem Indoor-Einsatz der Quest (und aller anderen VR-Brillen) zu warnen: Legt ihr eure VR-Brille auf der Fensterbank ab, kann die Sonne auch hier die empfindlichen Displays beschädigen.

VR-Legion nicht – unter Vorbehalt

Aber auch wenn ihr auf einfallendes Sonnenlicht achtet und damit die Displays eurer Quest schützt: So einfach ist das Spielen im Freien nicht. Es ist daher tatsächlich sinnvoll, dass Oculus die VR-Konsole nur für den Einsatz in Gebäuden empfiehlt.

Die vier Trackingkameras der Oculus Quest lassen sich von zu hellem Licht stören: Schon ein direkt auf den Spieler gerichteter Spot beeinträchtigt das Tracking auf dieser Seite. Sonnenlicht ist noch schlimmer, im Freien spielt es sich daher, wenn überhaupt, am besten im Schatten.

–> Oculus Quest im Test der VR-Legion

Allerdings benötigen die Kameras auch Fixpunkte in der Umgebung, an denen sie sich orientieren kann. Eine freie Wiese mit viel Horizont drum herum eignet sich daher nur schlecht. Ein schattiger Wald mit vielen fest verwurzelten Fixpunkten hingegen ist eine deutlich bessere Spielumgebung.

Dabei begrenzt Oculus allerdings trotzdem die maximal mögliche Roomscale-Größe auf etwa 10×10 Meter. Große Multiplayer-Runden in leeren Lagerhallen sind daher ohne Tricks und Developer-Modi nicht möglich, auch wenn Oculus im Vorfeld genau damit indirekt geworben hat (in Form eines beeindruckenden 3vs3 bei Dead and Buried 2). Auch das dient wohl der Sicherheit, vielleicht sollen sich Quest-Spieler auch einfach nur noch in der VR verlaufen..

Quest Outdoor: Achtet auf eure Umgebung

Achtet bei der Spielumgebung bitte auf jeden Fall darauf, nach Unebenheiten im Boden, Löchern, Ästen oder anderen Stolperfallen zu schauen bevor ihr loslegt. Ein Spielbereich direkt vor einem Fluss könnte ebenfalls unpraktisch enden wenn ihr euch mit einem Hechtsprung vor einem feindlichen Schuss in Sicherheit bringen wollt – zumal die Quest nicht wasserdicht ist (ein weiterer Grund für die fehlende Outdoor-Freigabe durch Oculus).

–> Virtual Reality Areascale ausprobiert (Artikel von Dod bei Gamestar)

Ideal ist es, Outdoor-VR nur zusammen mit einer weiteren Person zu probieren. Einerseits, damit ihr jemanden für die unweigerlich komischen Kameraaufnahmen zur Verfügung habt, andererseits damit die Begleitperson euch notfalls vor Hindernissen warnen kann. Bedenkt auch, dass freilaufende VR-Nutzer noch eher ungewöhnlich sind und daher vorbeifahrende Rad- und Autofahrer durchaus irritieren könnten..

Dass sich Oculus Quest trotz aller Outdoor-Warnungen auch für den Einsatz im Freien eignet, haben wir im folgenden (und nicht unbedingt ernst gemeinten) Video festgehalten:

 

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1 Kommentar

  1. Das hatte Ich mir auch so gedacht.
    Genau so mit den „13 Jahren“.
    Das ist US-Absicherung. Falls Stimmen aufkommen das könnte Schädlich für Kinder sein, kann man sagen „wir sagen doch, ‚erst ab 13 Jahren'“.
    Lesen ist wahrscheinlich schädlicher für Kinder. Kinder die sehr früh und viel lesen können daran sogar erblinden. X Prozent der Kurzsichtigkeit führt wohl in die Erblindung.

    Was „Sonne Vs Linsen“ angeht, gibt es dazu Tests?
    Sollte man jemand machen. Quest über Stunden in die Sonne richten…
    Ein Unternehmen dass mit Tests Geld verdient kann sich das noch leisten.
    Oder wenigstens vergleichbare Kameras.

    Im Einrichtungs-Bild sind an manchen Stellen die etwas heller besonnt sind, im S/W-Bild schon gar keine Kanten mehr sichtbar, so hell ist es da.
    Es bräuchte einen Aufsatz mit Sonnenschutzgläsern.

    Die Front hätte man auch mit dem Stoff beziehen sollen, denn die „matte“ Oberfläche kann Kratzer bekommen (an den Stellen ist es dann glatt). Da wäre Zubehör von Fremdherstellern gut.
    Ein leicht flexibler Stoff mit einem Gummirand der in den kleinen Spalt gedrückt wird.

    Bedeutet das 10x10m ist eine küsntliche Grenze die bei Aktivierung des „Developer-Mod“ (den es ja auch für „Sideload“ braucht) wegfällt?
    Wie groß ist dann die Fläche?

    Ich weiß nicht ob es Gewöhnungssache ist, aber Ich habe das Gefühl Rec Room ist mit Vive-Controller einfacher.
    Wenn die Pimax-„Knuckels“ nur mit Thumpstick als „Sense“ erhältlich sein werden, will Ich da zu der Thumpstick-Version wechseln (Support-Anfrage ist seit gut einer Woche oder länger unbeantwortet), aber Ich habe da schon Befürchtungen wegen der Bedienung…

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