Angeschaut: The Forest VR Beta – Survival mit Potential

Feuer eignet sich gut als Waffe gegen Kannibalengruppen. Vorteil: Kannibalen schmecken knusprig gebraten besser als roh.

Der am 22. Mai veröffentlichte VR-Modus des Survival-Spieles The Forest sieht spannend aus, kämpft zumindest mit der HTC Vive aber mit Steuerungsproblemen.

Der Horror startet bei The Forest schon im Intro: Nach nur wenigen ruhigen Sekunden zusammen mit unserem Sohn stürzt das Flugzeug ab, in dem wir uns befinden. Erstaunlicherweise überleben wir den Absturz, allerdings nur um benommen zu beobachten, wie eine Kreatur unseren Sohn entführt.

The Forest wirft uns in ein Survival-Szenario, bei dem der Flugzeugabsturz nur eine zunehmend in den Hintergrund tretende Katastrophe ist. Die Insel, auf der wir abgestürzt sind, wird offenbar von wenig freundlichen Kannibalen bevölkert, außerdem treiben sich im namensgebenden Wald eklige Mutanten herum. Überleben steht also in der Prioritätenliste an erster Stelle – und wer sich schon beschwert, nach seinem 9-5-Job noch Kochen und Putzen zu müssen dürfte erschrocken sein wie zeitintensiv sich das Überleben in einem mutantenverseuchten Wald gestaltet. Trotz allem müssen wir Zeit finden, unseren Sohn und die ebenfalls verschwundenen anderen Passagiere des Fluges zu finden, Höhlen zu erkunden und das Geheimnis der Insel zu erforschen.

The Forest VR – Die Spielwelt überzeugt, die Steuerung (noch) nicht

Das alles bringt schon in der seit Mai 2014 erhältlichen Flat-Version des Spieles sehr viel Spaß, vor allem im Koop mit Freunden. Waffen craften, sich ein halbwegs sicheres Heim errichten und das Überleben sichern – das alles ist alleine deutlich anstrengender und auch gefährlicher. Die Mutanten, die sich gerne im Schutze der Dunkelheit aus Baumwipfeln fallen lassen, stecken nämlich kräftig ein bevor sie zu Boden gehen. Und Vorsicht, selbst dann stehen sie gerne wieder auf.. Gute vier Jahre nach dem Erscheinen des Spieles als Early-Access-Alpha liefern die Entwickler nun einen VR-Modus nach. Und damit ist keine kleine VR-Experience gemeint, hallo Lara Croft, sondern tatsächlich das ganze Spiel in Virtual Reality.

Diese kleine Axt finden wir zu Beginn des Spieles in der Brust einer Flugbegleiterin. Danke liebe Flugbegleiterin, das ist nützlicher als eine Rettungs-Trillerpfeife!

Vorerst ist The Forest VR aber ausdrücklich als Beta gekennzeichnet. Bei unserem Test haben wir schnell herausgefunden warum.. So ist die Steuerung mit den Controllern der von uns genutzten HTC Vive freundlich gesagt suboptimal. Menüs werden beispielsweise durch Streicheln des linken Touchpads ausgewählt, was eher schlecht als recht funktioniert. Schlimmer: Im Spiel selbst spinnt die Steuerung, was das Auswählen von Gegenständen und Waffen teilweise so gut wie unmöglich macht. Gedrückte Buttons wurden bei mir mehrfach falsch zugeordnet und auch sonst war das Erlebnis aufgrund der wenig intuitiven Steuerung mit der Vive eher ermüdend.

Viel Potential und extrem immersiv

Das ist sehr schade, denn The Forest VR hat in meinen Augen ein gigantisches Potential. Bäume werden wie in CyubeVR mit der Axt gefällt – während auf dem Monitor ein paar Mausklicks reichen, muss die Axt in VR tatsächlich geschwungen werden. Auf den ersten Blick wenig immersiv, auf Dauer aber sehr angenehm weil weniger anstrengend: Gegenstände werden auf Knopfdruck (wenn die Steuerung gerade funktioniert) ins Inventar befördert anstatt dass ich mich für jeden zu sammelnden Stock bücken muss. Kämpfe mit Axt, Keule oder Bogen sind dank VR-Steuerung sogar deutlich besser als in Flat. Der größte Pluspunkt ist aber die tolle Spielwelt. Der Wald ist abwechslungsreich, der Kampf ums Überleben fordern. Tatsächlich kommt man sehr schnell in der Spielwelt an, fühlt sich mittendrin und kämpft noch motivierter ums virtuelle Überleben. Vor allem die Höhlensysteme sind in VR ein Erlebnis!

Auf der Oculus Rift funktioniert die Steuerung offenbar deutlich besser wie beispielsweise VoodooDE in seinen Videos zu The Forest VR herausgefunden hat. Wir werden euch im Rahmen der Rubrik Update-Check auf dem Laufenden halten, wann und wie sehr kommende Patches hier für Entwarnung für Vive-Besitzer sorgen. Dort werden wir natürlich auch erwähnen, wenn The Forest auch in VR einen Mehrspielermodus bekommt, dieser fehlt nämlich bislang.

The Forest VR im Koop – mit Tricks schon möglich

Offiziell ist die VR-Beta von The Forest zumindest bisher ein reines Singleplayer-Erlebnis. Mit einem Trick lässt sich der Wald aber auch mit einem Freund durchstreifen, wie Hank in seinem Video beweist. Dafür muss ein Spieler die non-VR-Version spielen, einen Server eröffnen und den VR-Spieler einladen.

Fazit: Viel Inhalt zum günstigen Preis

The Forest ist relativ günstig für nur 16,79 Euro auf Steam erhältlich. Dank seiner großen und abwechslungsreichen Spielwelt, spannendem Survival-Horror und gut gelöstem Crafting lohnt sich der Kauf für jeden Fan des Genres – selbst wenn es nur Flat gespielt wird. Auch wenn Steuerungsprobleme Vive-Nutzern den Spaß nehmen, wer mit der Oculus Rift oder einem WMR-Headset spielt wird dank des Thumbsticks einige der Steuerungsprobleme umgehen. In Gegenzug belohnt The Forest VR mit einer großen, frei erkundbaren und liebevoll gestalteten Spielwelt, einer guten Grafik und für VR-Verhältnisse extrem viel spielbarem Inhalt.

tl;dr: Tolles Spiel für Survival-Fans, VR-Modus bislang nur mit Oculus Rift und WMR empfehlenswert, Multiplayer wird nachgereicht.

The Forest
The Forest
Entwickler: Endnight Games Ltd
Preis: 16,79 €
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